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Urvogel Archaeopteryx - Über das Fliegen der Tiere - 




So könnte er ausgesehen
haben:

Rekonstruktion des
 Zu Wikipedia: Archaeopteryx "Urvogel" Archaeopteryx
Auffallend: die drei Zehenkrallen
an jedem Flügel und
der breite gefiederte Wirbelschwanz



  




Bisher sind sechs Exemplare des "Urvogel" Archaeopteryx im sog. Solnhofener Plattenkalk aus den Steinbrüchen links und rechts des Altmühltals im südlichen Fränkischen Jura ( Südliche Frankenalb ) in Bayern gefunden worden, der vor ca. 150 Millionen Jahren dort abgelagert wurde:



. . .  Das Gebiet der heutigen südlichen Frankenalb in Bayern war während der jüngeren Jurazeit, also vor etwa 150 Millionen Jahren, eine tropische Lagune, die durch ältere submarine Schwamm - Riffe in einzelne Teilbecken, sogenannte Wannen, gegliedert war. Im Norden lag das mitteldeutsche Festland, im Süden  - getrennt durch einen Gürtel von Korallenriffen -  das offene Weltmeer, die Tethys. *



Südsee - Impressionen stellen sich ein; doch der Schein trügt:



Das Wasser in den abgeschnürten Lagunen war übersalzen, sauerstoffarm und somit lebensfeindlich. Gelegentliche Sturmfluten schwemmten über die Riffbarrieren im Süden immer wieder eine Fülle von marinen Tieren und Pflanzen ein . . . sie gingen im giftigen Lagunenwasser rasch zugrunde, sanken zu Boden und wurden von nachfolgenden Kalkschlammschichten rasch zugedeckt und eingeschlossen . . .




( Aus: "Spektrum der Wissenschaft" Heft 9 / 1989 S. 82 ff )





Konnte Archaeopteryx schon
aktiv fliegen?




Dazu folgende Passagen aus dem kosmos - Heft 8 / August 1986  ( zitiert nach einer Vorlage von Herrn A. F.  Fischer: ) über die Eichstätter Archaeopteryx - Konferenz zu dieser Frage:




Bäume vermißt

. . . . Einig war man sich darin, daß dieser Flug wohl von oben nach unten, also unter Ausnutzung der Schwerkraft begann. Da paßte dann wieder hervorragend die Theorie eines Stammkletterers, die der Engländer Yalden eindrucksvoll belegte, vor allem mit dem Hinweis, daß die Fingerkrallen ideal zum Klettern geeignet waren.

Leider hat die Sache einen Haken: Biusonjé und Viohl kamen nämlich bei ihren Ökologischen Untersuchungen zu dem Ergebnis, daß zu Urvogels Zeiten in und um Solnhofen ein sehr heißes Klima herrschte und jeglicher Hinweis auf Bäume - zum Beispiel versteinertes Treibholz - fehlt.


Wo also hätte Archaeopteryx das regelmäßige "Stammklettern" üben und ausüben sollen?



All dies bedenkend, kommen manche Forscher in Sachen Urvogel zu folgendem Szenario:



Archaeopterix Felsige, zerklüftete Strandlandschaften am Jurameer, in dem Urvögel am Strand Würmer, Fische, Krebse suchen, wogegen ihre Ruhe - und Nistplätze auf Kliffs liegen - und von hier starteten sie vielleicht ihre mit einem modernen Vogel verglichen etwas unbeholfenen Flüge. . .

Natürlich ging es bei der Eichstätter Archaeopteryx - Konferenz noch um viele andere Details ( nachzulesen auf 382 Seiten des englisch verfaßten Konferenzberichtes "The Beginnings of Birds" ). Begnügen wir uns an dieser Stelle mit den "Ergebnissen", wie sie Günter Viohl zusammengefaßt hat - mit dem ausdrücklichen Hinweis, daß "mit diesen Aussagen jeweils unterschiedliche Minderheiten der Konferenzteilnehmer" nicht einverstanden waren.

  1. Die Vögel stammen mit großer Wahrscheinlichkeit von kleineren Theropoden, auf zwei Beinen laufenden räuberischen Dinosauriern, ab.

  2. Archaeopteryx ist zwar der älteste bekannte Vogel, aber er ist wahrscheinlich nicht als direkter Vorfahre der modernen Vögel zu betrachten.

  3. Archaeopteryx konnte fliegen, wenn auch sicher noch nicht besonders gut.

  4. Es gibt ein breites Spektrum ökologischer Möglichkeiten für Archaeopteryx.

  5. Aktiver Vogelflug entwickelte sich unter Ausnutzung der Schwerkraft, nicht gegen diese. Dabei favorisierte die Konferenzmehrheit die Baumkletter - Hypothese, obwohl diese nicht mit den palökologischen Daten der Solnhofener Plattenkalke zu vereinbaren ist.






Dazu eine Anmerkung von Herrn Fischer:



Auf welchem Breitengrad lebte der Urvogel?


Die Antwort ergibt sich aus der Driftstrecke der Kontinentalverschiebung, die pro 1 Million Jahren 37 km Nordwärts beträgt.

So liegen die Solnhofener Plattenkalke vor 140 Millionen Jahren um rd. 5200 km südlicher als heute, d. i. auf der Höhe von KAMERUN und vor 70 Millionen Jahren auf der Höhe der mittleren Sahara:    Tibesti


Nur von daher ist zu klären, warum zu Urvogels Zeiten

"ein sehr heißes Klima herrschte, ohne Vorkommen von Steinholz"



Der Solnhofener Lithographie - Schiefer entstand demnach in seinen obersten Schichten im subtropischen bis tropischen Bereich.


Der Standort des lebenden Archaeopteryx lag also zwischen
KAMERUN und Tibesti - Gebirge in der SAHARA



( Genau in der Mitte dieser Strecke liegt übrigens heute der langsam austrocknende und versalzende Tschad - See; und im Tibesti - Gebirge - eigentlich im benachbaren Ennedi - Massiv - leben in ebenso langsam austrocknenden Tümpeln noch einige Saharakrokodile - mitten in der Wüste ) - JHR


PS: Wenn die Alpenregion damals im heutigen Afrika lag, wo lag dann Afrika?


Die Frage ist nicht ganz uninteressant, denn nicht weit von Solnhofen entfernt, in Messel bei Darmstadt, hat man die Überreste von Primaten vor 50 Millionen Jahren ( aus dem Eozän ) gefunden, darunter IDA  [ - Wobei es sich aber möglicherweise eher um einen Verwandten der Lemuren ( Halbaffen? ) handelt als des Menschen - ]  sowie von Vormenschen vor 5 - 10 Millionen Jahren.

Die Ölschiefergrube Messel bei Darmstadt ist ein ca. 47 Millionen Jahre alter, ehemals mit Wasser gefüllter Vulkanschlot, damals auf der Höhe von Neapel gelegen, also etwa auf dem Breitengrad, wo heute der Vesuv liegt; und zwar beriets damals ( wie jetzt ja auch ) nördlich der späteren Alpen, also wahrscheinlich an der Südküste eines damaligen Nordmeeres (der Tethys?), das von der afrikanischen Platte von Süden her unterwandert und so nach Norden gekippt wurde, und damit geographisch am nördlichen Ufer des damaligen afrikanischen Kontinentes.

Vor 47 Millionen Jahre gab es noch keine Gräser, aber Blätter; selbst die damals bereits existierenden Urpferdchen waren Laubfresser. Gräser entstanden erst vor ca. 20 Millionen Jahren im Miozän.

Es gab also zu der Messel - Zeit seit etwa 10 Millionen Jahre keine Dinosaurier mehr, aber Krokodile und kleine Säugetiere, deren Ursprung möglicherweise kleine Insektenfresser waren. Das Klima war jedoch insgesamt noch wärmer, so daß zumindest die Ellesmere Insel, heute in der Arktis gelegen, eisfrei war, mit Laubwäldern und Krokodilen - trotz dunklem Winterhalbjahr.

Es gibt ähnliche Funde aus dem Eozän wie in Messel im weit entfernten Wyoming und in Braunkohleminen in Vastan in West - Indien mit Bernstein aus dem Eozän ( nicht baltischem Bernstein, obwohl dieser ebenfalls aus dem Eozän stammt - der dominikanische ist etwa gleich alt, aber anderen Ursprungs ).

Indien war zu der Zeit wahrscheinlich noch von Asien getrennt, so wie Asien durch eine Meeresarm von Europa, auch Australien lag damals weiter südlich näher an der Antarktis. Wie Landtiere sich dennoch über die drei Kontinente verteilen konnten, ist noch unklar.

Damals, vor 50 Millionen Jahren, gingen kleine Vorfahren der Kamele ins Wasser und wurden zu Walen; deren frühesten Fossilien wurden im - zu der Zeit noch vom Ozean überspülten - Himalaja gefunden, das der indische Subkontinent vor 50 Millionen Jahren begann aufzufalten, als er über einen Zeitraum von ca. 84 Millionen Jahren vom Afrika weg 6000 km weit mit etwa 16 cm/Jahr nach Asien hineinwanderte - und bis heute mit etwa 5 cm/Jahr hineinwandert.

Die geologische Auffaltung der Alpenregion begann bereits vor etwa 135 Millionen Jahren und fand ihren Abschluss vor etwa 30 bis 35 Millionen Jahren. Dabei wurde - ähnlich wie im Himalaja auch - ein über 1000 km breiter Ozean mit Kontinentalrändern, Tiefseebecken und mittelozeanischem Rücken auf die weniger als 100 km Breite der heutigen Alpen zusammengedrückt - ein Verhältnis von etwa 10:1. Noch wachsen die Alpen nach oben. Prae - Hominide Fossilien gibt es auch erst ab etwa etwa 30 Millionen Jahren; davor gibt eine Lücke.

Das Aufreißen des Mittelmeeres südlich von Italien und Griechenland ist eine neuere Entwicklung, und markiert nicht das nördliche Ufer der afrikanischen Landmasse. Von Afrika angestoßen, trennt sich nun Europa wieder von Afrika.

Es kann durchaus sein, daß die Alpenregion - und damit die Fundstelle des Archaeopteryx - damals, vor 140 Millionen Jahren, nicht nur geographisch, sondern tatsächlich am Nordrand von Afrika lag, dessen ursprüngliche Umrisse entlang der Linie Pyrenäen - Alpen - Karpaten - Kaukasus - Iran - Afghanistan noch erahnen lassen, wie weit es sich unter die eurasische Platte geschoben hat, eben so wie Indien unter Tibet bis hin zum Tienschan - Gebirge.

  • Das spätere Deutschland lag vielleicht damals noch unter den Wassern der Tethys, die wohl auch über dem nordamerikanische Becken schwappte und über dem, was heute der Nahe Osten und Arabien ist - und alles vor 140 bis 150 Millionen Jahren viel näher am Äquator lag.

  • Bernstein zu Beispiel kommt in blauer Tonerde vor, außer in der Ostsee noch in der Karibik, in Dominikanischen Republik; dort noch in jenen Bergen, die an der Ostsee durch die Gletscher der Eiszeit abgetragen wurden. Bernstein ist etwa 45 Millionen Jahre altes fossiles Harz ( aber nicht versteinert ).

  • Beide Bernstein - Kiefer - Regionen lagen damals in den Subtropen, nicht weit voneinander entfernt. Wie das?

    Zum Kontinentaldrift





Quellen:

Spektrum der Wissenschaft:   Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH, Heidelberg

kosmos - Hefte,  Hrsg. : kosmos, Gesellschaft der Naturfreunde, Stuttgart







Anmerkungen von mir:   ( JHR )



  

Anmerkung 1:



Die Lebensweise des "Urvogel" Archaeopteryx ( nicht 'Archeopterix' ) ähnelte damit vermutlich jener der früheren Flugsaurier, die ebenfalls - wie auch die heutigen Flughäuter - wohl nur sehr schlecht vom Boden Zur Harpyie aus oder aus einem Dickicht heraus starten konnten, einem unermeßlichen Vorteil der gefiederten Vögel, die aufrecht stehen können und nicht wie die heutigen fliegenden Säugetiere zum starten senkrecht hängen müssen.

Pteranodon




  

Anmerkung 2:





Es stellt sich mir darüber hinaus übrigens durchaus die erste Frage: - auch wenn sie bisher vielleicht nur sehr verhalten gestellt wurde ( ich habe sie jedenfalls bisher noch nicht gehört! )



Rhamphorynchus

Wieso konnten die gegenüber den heutigen Vögeln flugtechnisch eigentlich unterlegenen Flugsaurier 1 teilweise mehr als das dreifache, vielleicht sogar das vierfache von deren Spannweite - 7,  12, evtl. sogar 15 Meter - , und somit auch ein vielfaches von deren Gewicht erreichen ?

( Das ist die Größe und Masse eines mittleren Segelflugzeuges !! )



Und wieso müssen sich die heutigen Flugtiere mit Spannweiten von 3,50 m und dem Gewicht einer Gans oder eines Schwans begnügen - unter der Annahme, die Natur versuche aus energetischen Gründen immer die maximale Größe zu erreichen und hätte auch die Zeit dazu gehabt? 1 Archaeopteryx selber war nicht größer als einen heutige Taube oder Elster.






Antworten:



Die Flugingenieure unter den Lesern dieser Seite mögen doch einmal durchrechnen,

welche Energie ein solch großes Flugtier theoretisch umsetzen müßte, um sich unter heutigen Umständen in die Lüfte zu erheben,


wenn es das tun wollte; und die Biologen,

ob ein lebendes biologisches System zu dieser Leistung überhaupt imstande wäre.


Ich vermute zum letzteren ganz stark: nein.

Dazu wäre wohl die Kraft eines Elefanten in dem Körper eines Esels notwendig.






Daraus folgt dann die zweite Frage:



Wenn ein Tier dieser Größe heute nicht aktiv fliegen könnte, war es dann vor 200 Millionen Jahren möglich, und wenn ja, warum?


  • Wenn nicht, dann haben sich die Riesenflugsaurier ebenfalls nicht vom Boden abheben können und waren auf erhöhte Startplätze und starke Thermik oder Winde angewiesen.


  • Wenn doch, dann waren die Verhältnisse damals möglicherweise ganz anders als heute. Eine Möglichkeit: es herrschte eine viel dichtere Atmosphäre. ( Mehr Volumen / Höherer Druck* )

* Selbstverständlich mit allen Konsequenzen, wie höherer Siedepunkt des Wassers auf Meereshöhe etc.




Ich nenne das: Die Hinrich'sche Vermutung





Wiederum mögen die Biologen angeben, zu welcher Energieleistung pro Kilogramm Körpergewicht ein Flugsaurier vermutlich maximal in der Lage war, und die Flugingenieure einmal überschlägig berechnen, welche Dichte die Atmosphäre in Meereshöhe haben müßte, um einem solchen Lebewesen den aktiven Flug im Grenzfall zu ermöglichen; dann könnten die Physiker unter Ihnen angeben, wie hoch unter diesem Umständen der Sauerstoff - Partialdruck wäre, und die Biologen sich wiederum Gedanken darüber machen, welche Konsequenzen dieses für das notwendige Lungenvolumen, die Atmungsfrequenz, den Sauerstoffumsatz, kurz: für das Leistungsgewicht eines fliegenden Tieres mit der Aerodynamik eines sehr großen Flughundes haben würde. ( Übrigens erhöhte sich durch eine dichtere Atmosphäre auch der CO2 - Partialdruck, so daß auch Pflanzen und Bäume zu entsprechend stärkerem Wachstum angeregt und fähig gewesen wären; alles könnte dadurch größer werden. )


Ich nehme an, das Minimum liegt etwa bei dem zwei - bis dreifachen des heutigen atmosphärischen Druckes; mit einem entsprechend notwendig größerem Volumen an Atmosphäre ( d. h. Menge an Luft! ) insgesamt und somit natürlich auch einer größeren Ausdehnung in die Höhe.




Meteorologen mögen sich und uns die daraus folgenden Wetterlagen, Geologen die Erosionsfolgen ausmalen. In anderen Worten:

Sind bei einer höheren, dichteren und damit auch wärmeren (!) Atmosphäre nicht nur die Tiere und Pflanzen, sondern auch die Berge höher, von denen sich die flugfähigen unter ihnen herabstürzen können? Haben - esoterisch gesprochen - deshalb von den Reptilien nur die erdnahen Kriechtiere überlebt, wie Krokodile und Schlangen? Wäre das EINE mögliche Deutung des Zertretens des Erdwurmes (mythologisch verwandt mit dem Lindwurm) unter dem Fuß der Menschenfrau?

( Es hat vielleicht andere Gründe, daß auch die höchsten Berge nicht über die Troposphäre hinausreichen, beispielsweise, daß zufälligerweise spezifisches Gewicht und Plastizität der Erdkruste nicht mehr als etwa 10 km tiefe Gräben und Höhen, also an den Subduktionszonen der Kontinentalverschiebung maximal 15-20 km Höhendifferenz erlaubt; aber möglicherweise spielt ja auch die Fels sprengende Erosion in großen atmosphärischen Höhen doch eine entscheidende Rolle; jedenfalls hat die Vorstellung, auf einem hohen Berg in die Stratosphäre hinaussteigen zu können, schon etwas gruseliges - und einen Anklang an das Herauskriechen des tierischen Lebens aus dem Wasser der Urozeane. Wir können es - aber eben nur fast. Kurze Zeit später waren wir auf dem Mond )

Brachiosaurus

Vielleicht würde das auch gleich mit erklären, wie die Dinosaurier insgesamt den für ihre enorme Körpergröße notwendigen Sauerstoffumsatz haben erreichen können - und warum sie vielleicht ( auch! ) haben aussterben müssen. Und warum die kleinen Säugetiere überlebten - und noch überleben.


  
Und wo wir schon mal dabei sind, das Ganze könnte im Rahmen dieses interdisziplinären Ansatzes mit Hilfe eines Mathematikers / einer Mathematikerin * noch weiter in die Vergangenheit zurück extrapoliert werden, um zu klären, warum die maximale Spannweite eines fliegenden Insektes heute bei etwa 10 cm liegt und das Gewicht im Gramm gemessen wird, unter welchem atmosphärischem Druck aber eine Libelle von der Größe einer Krähe hat fliegen können ( Spannweite  ~  0,7 m ! ) 2 und das mit einem Tracheensystem, welches bestimmt nicht weiter entwickelt war als das von heute. [ Korrektur 12 / 98 JHR ]

* Selbstverständlich gilt diese Erweiterung für alle angesprochenen Professionen!



Ich nehme an, dieser Wert läge noch höher.



Die so ermittelten Werte und Interpolationen ließen sich - wiederum mit der Hilfe des Mathematikers / der Mathematikerin - in einer Kurve darstellen.

Sollten all dieses valide Überlegungen sein, so erhebt sich allerdings die bange dritte Frage,


ob unser Planet seit jeher langsam an Luft verliert.


( Durch den Sonnenwind? Durch katastrophale Ereignisse? Mehr dazu hier )



Das Schicksal des Mars bliebe uns dann über kurz oder lang nicht erspart.




Die Diskussion darüber könnte in diesem Gästebuch stattfinden.
.



  
1) Quetzalcoatlus northropi ^

Das größte fliegende Tier, das je die Erde bevölkerte, war ein Dinosaurier. Quetzalcoatlus northropi lebte in der Kreidezeit vor ca. 82-96 Millionen Jahren. Quetzalcoatlus 1 ->

Der Quetzalcoatlus war ein möglicherweise 200 bis 220 Kilogramm schwerer Flugsaurier aus der späten Kreidezeit (Campan), der mit einer Höhe von vier Metern und einer Flügelspannweite bis zu 12 Metern der bislang größte bekannte Flugsaurier und somit das größte fliegende Wirbeltier aller Zeiten war. Quetzalcoatlus 2 ->



  
2) Riesenurlibellen ^
Aus: Spektrum der Wissenschaft, September 1995, S. 108, vor 50 und 100 Jahren: 1895:

Schon seit langem hatte man in den Kohlenkalken von Comentry im Departement Allier in Frankreich gelegentlich Reste gefunden, die auf Thiere von bedeutender Größe schließen ließen; endlich aber entdeckte man solche von genügender Deutlichkeit und in einem Erhaltungszustande, daß man danach die ganzen Thiere rekonstruiren konnte. Diesen Wesen gab Brongniart den Gattungsnamen Meganeura. Besagtes Meganeura hatte einen dicken Kopf, kolossal entwickelte Kiefern, die an der Innenseite eine starke Bezahnung hatten. Die Augen waren, ganz nach Libellenart, groß und rund. Die Beine waren kräftig und ziemlich lang, das hinterste Paar länger als die beiden vordern. Das Thier besaß sehr lange Flügel, die fast fünfmal so lang wie breit waren. Brongniart führt zwei Arten an: Meganeura Monyi, die 70 Cmtr. klafternde Riesenform, und Selysii, die noch nicht halb so groß ist.

( Ilustrirte Zeitung, Bd. 105, No 2724, Seite 326 ) Rekorde der Urzeit ->



  

Aus einer TV - Sendung über die Urzeit 2006:

  • Die Sauerstoffproduktion ( eigentlich die Herauslösung des Kohlenstoffes aus dem im Wasser und in der Luft befindlichen CO2 ) geschieht durch das Chlorophyll in grünen Pflanzen mit Hilfe von Sonnenlicht. Dieses geschah zu allererst und für lange Zeit ausschließlich im Wasser. Ausschließlich dort entwickelten sich demzufolge auch zu allererst und für lange Zeit Tiere, die diesen freien Sauerstoff veratmen, d. h. die Pflanzen und Sauerstoff wieder zu CO2 rekombinieren.

  • Vor 530 Millionen Jahren gabes 30 % WENIGER Sauerstoff in der Luft als heute.

  • Vor 360 Millionen Jahren gab es 20 % WENIGER Sauerstoff in der Luft als heute. Der Sauerstoffgehalt im Wasser war immer noch größer als in der Luft, wie immer man das messen will, als große Tiere aus dem Wasser auf das Land kamen, mit primitiven Lungen und Tracheen.

  • Auch die Pflanzen bevölkerten nun das Land, nachdem sie stabile Strukturen entwickelt hatten. Vor 300 Millionen Jahren, im Karbon, überziehen sie das Land mit riesigen Wäldern. Diese Wälder bestanden allerdings nicht aus heutigen Bäumen, sondern aus Riesenformen der heutigen Blumen und Farnen. Einige dieser Farne waren 30 Meter hoch.

Allerdings ist diese Perspektive falsch: Nicht die damaligen Wälder bestanden aus Riesenformen der heutigen Blumen und Farnen, sondern die heutigen Blumen und Farne sind Zwergformen der damaligen Wälder!

Das Gleiche gilt für die Tiere: Die heutigen Echsen sind Zwergformen der damaligen Reptilien. Auch gab es damals keine "riesigen" Insekten und Spinnentiere wie 70 cm lange Skorpione oder auch 2 Meter lange Tausendfüßler und "riesige" Schaben, sondern heute gibt es nur noch winzige Ausgaben jener Tiere.

Die "Riesenlibellen" mit ebenfalls 70 cm Spannweite der Karbonwälder waren die Norm; die heutigen Libellen mit 7 cm sind das, was unter heutigen Bedingungen noch maximal möglich ist, auch wenn sich diese Farnwälder damals in den Tropen befanden und nur mit der Zeit nach Norden in ihre heutige Position rutschten.

Alle Tiere und Pflanzen waren damals größer als heute; aber das ist, wie gesagt, eine falsche Perspektive. Korrekter ist es zu sagen, alle Tiere und Pflanzen sind heute erheblich kleiner als damals.


Warum?


Ich führe das auf eine geringere Höhe und Dichte der heutigen Atmosphäre zurück. Damals herrschte auf der Erde auf Meereshöhe möglicherweise ein Luftdruck von 1,5, 2 oder gar 2,5-3 Atmosphären. *

Es gab zu jener Zeit 30 % MEHR Sauerstoff in der Luft als heute - fast 30 % statt der heutigen 20 %. Das ist eine Grenze, an welcher auf Grund des hohen Sauerstoffgehaltes ein spontaner Ausgleich durch wütende Waldbrände erfolgt. In dieser Zeit können auch Libellen mit 1 Meter Spannweite fliegen; der hohe Sauerstoffgehalt ermöglicht einen höheren Stoffwechsel, d. h. mehr und kräftigere Flügelschläge.


Allerdings fliegen Insekten anders als Vögel, sie schwimmen eher als daß sie fliegen und brauchen dazu eine gewisse Zähigkeit der Luft, die sie nur bis zu einer bestimmten Körpergröße relativ zur Luft erleben.

Es bleibt also dabei: ich vermute immer noch, daß auch die Atmosphäre noch im Karbon und später dichter, d. h. höher war als heute.



Hinzu kommt, daß Fische, Insekten und alle Krabbeltiere vielleicht nur unter diesen Umständen haben sich aus dem Wasser an Land begeben können, um dieses zu besiedeln, da sie nur bei hohem Sauerstoff- Partialdruck in der Lage waren an Land mit ihren an das Wasser angepassten Kiemen und anderen Apparaten Sauerstoff aus der Luft aufzunehmen.

Vielleicht ist ja auch heute der Wal mit bis zu 33 Metern Länge und 130 Tonnen Gewicht nur deshalb das größte Tier, weil er hin und wieder durch Tauchen den Sauerstoff- Druck in seinem Körper mit Hilfe des Wasserdruckes künstlich erhöhen kann. Wer weiß?

Nach dem Karbon verringerte sich der Sauerstoffgehalt der Luft wieder bis zu dem heutigen Wert. Warum? Wurde die Erde pflanzenfeindlicher, und spielt dabei der CO2 - Gehalt und der CO2 - Druck eine Rolle? Wäre auch das ein Hinweis auf eine sich verringernde Atmosphärendichte?


* Das Brandverhalten ist anhängig vom Sauerstoffgehalt und Druck der Atmosphäre. Je höher die Sauerstoffkonzentration und der Druck in der Atmosphäre sind, umso:

  1. heftiger verläuft die Verbrennungsreaktion bzw. das Feuer,
  2. niedriger sind die zum Starten der Verbrennungsreaktion erforderliche Zündtemperatur und Zündenergie,
  3. höher sind die Flammentemperatur und die Zerstörungsfähigkeit der Flamme.




  

Anmerkung 3:


Es wird außerdem vermutet, daß sich die Federn der Vögel aus den Schuppen der Echsen entwickelt haben - u. a. als Ausscheidungsprodukt des schwer verstoffwechselbaren Chitins in der Nahrung ( Insekten! ).

Inzwischen sind mehrere Fossilien gefiederter Dinosaurier gefunden worden.

Archaeopterix


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Flug über den Norden


Zur Kontinentalverschiebung


Weitere Anmerkungen



  
©  JHR 05/98 ( erg. 06/07 )





 
 
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