Ordnung
und Komplexität werden in diesem Konzept der gravitationell
induzierten
Ordnung im Universum fast synonym verwendet; und obwohl sie nicht
ganz
gleich sind, zu Recht.
Was bisher gefehlt hat, ist, daß Ordnung und Komplexität
Informationen
vermitteln.
Und dieses fügt sich ein in das Konzept der Entropie vs. Negentropie
(oder negativer Entropie, die wiederum nicht existiert; gemeint
ist weniger
Entropie) ein.
- Eine Vorstellung von Entropie ist die der Unordnung;
also manifestiert sich das Gegenteil, negative Entropie, als negative
Unordnung, weniger Unordnung oder schlicht und einfach Ordnung.
- Ein anderes Konzept beschreibt negative Entropie
als Maß für den Informationsgehalt eines Systems; Je mehr
Entropie sich in einem System
ausdrückt, desto weniger Informationen enthält es:
- Maximale Unordnung ist maximale Unordnung.
- Maximale Ordnung ist maximale Ordnung (die viel
schwieriger
auszudrücken oder festzustellen ist).
Vergleicht
man zwei identische Haufen von Kinderbausteinen - oder auch von Atomen
(und wir bleiben auf dieser Ebene, da die Zusammensetzung von Kunststoff und Farbe für das Problem irrelevant ist) -
die sich
beide im gleichen Unordnungszustand befinden, nachdem sie mehrere
Zyklen (thermodynamischer) Vermischung durchlaufen haben, kann der
Zustand
beider Haufen, in der Differenz, mit einem Informationsgehalt von Null
deklariert werden (d. h. die beiden Haufen sind nicht zu unterscheiden).
Dies ist natürlich nicht ganz richtig, wie ein Bildervergleich zeigen
würde;
die Unterschiede sind jedoch rein zufällig, und ein Haufen wird nicht
mehr Informationen liefern als der andere; beide haben die gleiche
Anzahl von Partikeln, und welche Farben (oder Formen und Größen) einen
bestimmten Baustein umgeben, ist ohne Hinsehen unbestimmbar.
Die Einführung von Ordnung durch das Trennen dieser
Partikel in
separate Häufchen nach Farbe (oder Form, Größe, Gewicht…) führt
nun
mehrere neue Informationsebenen ein; beispielsweise, wie viele
Unterschiede es gemäß dem
gewählten Kriterium überhaupt gibt, und wie viele Bausteine es
davon jeweils
gibt; und überraschenderweise sind diese Informationen universell
oder übertragbar - wenn beide Haufen genügend ähnlich sind,
kann die Information, die aus dem einen sortierten Haufen
gewonnen wird, verwendet
werden, um daraus zu folgern, daß die gleichen Informationen auch für
den unsortierten Haufen gültig sind.
Durch die Einführung eines höheren Maßes an Ordnung (oder negativer
Entropie) in einem System ist für jedes ähnliche
System im gesamten Kosmos ein
höheres Maß an Information verfügbar: Wenn wir beispielsweise die
gravitationell induzierte Ordnung des Sonnensystems betrachten, nehmen
wir
automatisch an, daß jedes Sternsystem in jeder Galaxie des
Universums, das aus ähnlichen Elementen besteht, eine ähnliche, wenn
nicht sogar identische Art von Anordnung aufweisen wird; wir nehmen
außerdem an, daß Sterne und Planeten im Allgemeinen Kugeln und
keine Würfel darstellen; und so weiter.
Jetzt können wir immer höhere Ordnungsstufen einführen, indem wir die
Bausteine nicht nur nach Farbe in separate Häufchen aufteilen,
sondern diese weiter in Teilhaufen nach Form, Größe und
Gewicht; oder
was einem sonst noch in den Sinn kommt (oder, in einem größeren
Zusammenhang, von der Schwerkraft und anderen Faktoren und Kräften
beeinflußt wird, die in den Sortierprozeß einfließen, wie z. B. die
Viskosität der Umgebung usw.); und wir können diese Teilhaufen sogar in
einer bestimmten Reihenfolge anordnen, beispielsweise nach
Farbwellenlänge oder anderen Kriterien.
Andererseits könnte man die sortierten Bausteine auch verwenden, um
tatsächlich eine beliebige, zufällige oder vorbestimmte Konstruktion zu
bauen, d. h. ihre Lage
zueinander festzulegen; und wiederum gilt, wenn die
zufälligen Materialhaufen, von denen wir ausgegangen sind, hinreichend
ähnlich (oder sogar identisch) sind, können die Informationen, die von
einem Haufen gesammelt wurden, auf den zweiten eins zu eins übertragen
werden, entweder indem man einfach (und berechtigterweise) davon
ausgeht,
daß dem so ist, oder indem man tatsächlich und physisch das Muster vom
Einen auf den Anderen überträgt.
Nichts anderes tun biologische Körperzellen.
Von daher kann man argumentieren, daß die Einführung von Ordnung
(oder negativer Entropie) in ein System - hauptsächlich durch Trennung
(denn
selbst bei der Kombination zweier Elemente müssen diese zuerst
von den
anderen getrennt werden) - Komplexität eingeführt wird;
und damit Informationen.
Ein aus verschiedenen Materialien gebautes Haus birgt unzählige
Informationen (das ist Holz; das ist Mörtel; er trennt
und verbindet zwei
oder mehr Ziegel in einem bestimmten, sich wiederholenden Muster, das
sich je nach Bedarf ändert) und Meta-Informationen (dies ist
ein Fenster; dies ist eine Tür; dies ist ein Flur,
der zwei Räume
trennt und verbindet; und tatsächlich sind dies Räume, die für
die Zwecke a, b und c ... gebaut wurden), sowie
willkürliche Informationen (diese
Wand wurde grün gestrichen) ).
Dieses Haus in Schutt und Asche zu legen (d. h. seine Elemente einer
entropischen Unordnung zu unterwerfen) zerstört fast jedes
Bißchen an
Information, das in seiner früheren Anordnung bzw. seiner (negentropischen)
Ordnung enthalten war. Und diese Elemente zu Staub
zu zermahlen, und
diesen Staub zu einem einzigen, nicht mehr zu unterscheidenden Haufen
zu
vermengen, wird noch mehr Informationen zerstören.
Seltsamerweise würde ein ähnliches Haus, das unabgerissen in der Nähe
steht, immer noch die meisten derjenigen Informationen enthalten und
behalten, die
für immer in dem thermodynamisch erzeugten Staubhaufen verloren
gegangen
sind.
Und, so könnte man sagen, ein solch gleichförmiger Staubhaufen hat wohl
einen extrem geringen Grad
an Komplexität; das Haus, das er einst repräsentierte, besaß
einen weitaus
höheren (welcher zudem fast unbegrenzt erweiterterbar ist, in dem
dieses,
einzeln oder im Kollektiv, mit Möbeln und anderem Inhalt befüllt wird).
Natürlich waren in diesem Fall sowohl die Konstruktion als auch
die Zerstörung gewollte, thermodynamische Handlungen, und diese
verursachten daher insgesamt
eine erhöhte Entropie innerhalb des Metasystems.
Es zeigt sich jedoch, daß "negative" oder niedrige Entropie,
erhöhte
Ordnung, Komplexität und hoher Informationsgehalt
Hand in Hand gehen;
und daher auch hohe Entropie, weniger Ordnung, geringe
Komplexität und minimale Information.
Und wie hier
argumentiert wird, könnte durch die singuläre und monopolare
Kraft der Gravitation eine "negative" oder niedrigere Entropie -
und damit eine erhöhte
Ordnung, und höhere Komplexität - von innen in einem jeden
materiellen System selbst-induziert werden; und damit Information.
Dieser Prozeß der In-formation beginnt mit der Formation
einzelner, separater Sterne innerhalb einer primären, formationslosen
und damit fast informationslosen
Wasserstoffwolke; und sie endet nicht damit, daß zwei separate,
einzigartig komplexe Körperzellen mit Hilfe geordneter Chemikalien oder
geordneter Energieimpulse kommunizieren (d. h., Informationen senden
und
empfangen).
Denn in der Tat müssen diese geordnet sein, damit jener Körper
als gesund oder gar als lebendig bezeichnet werden kann.
Und, in jedem einzelnen Fall, kann der Ursprung dieser Ordnung,
Komplexität und Information letztendlich auf
einen Akt der Schwerkraft
(oder eine, wenn sie unterbrochen wird, Reihe von
Gravitationsvorgängen) zurückgeführt werden.
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