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Kommentar - Seite 3







Weitere Ergänzungen, persönliche Ansichten und Kommentare



Im Reich der Pharaonen

DER SPIEGEL 24 / 2000
Zusammengefaßt:

Der Reichtum das alt - ägyptische Reiches beruhte nach neuesten Erkenntnissen nicht auf Landwirtschaft ( wie auch? ), sondern auf der brutalen Kolonialisierung und Ausbeutung der Güter des afrikanischen Tropengürtels, vom Horn von Afrika bis in den Tschad: Pflanzliche Rohstoffe, Gold, Kupfer, Halbedelsteine, Elfenbein, Straußenfedern. Ihr Reich galt den alten Ägyptern als Hort der Ordnung und der Sonne, die Gebiete drumherum als satanisches Durcheinander.

Transportiert wurden die Güter über den Nil, der eine von zwei Transportwegen durch die Wüste darstellte. Der zweite war ein beschwerlicher Schmuggelpfad der Beduinen weiter westlich am Rande der libyschen Sandwüste entlang.

Auf der anderen Seite erlaubte seit etwa 117 vor Christus die Entdeckung der Monsunwinde sogar den Handel mit Indien auf dem Seeweg über das Rote Meer.

[ Deshalb war die Eroberung Ägyptens für die Römer wichtig, als Eingang zu Roten Meer jenseits der Sinai-Halbinsel. Diese konnten deshalb auch an der strategisch wichtigen Landenge in Israel bzw. Judäa keinen Ärger gebrauchen und zerstörten es nach einigen Aufständen etwa 100 nach Christus so vollständig wie sie Karthago zerstörten.]

Nach einem der siegreichen Feldzüge gegen die Nubier wurden bei Abu Simbel 22 Meter hohe Sitzbilder in den Fels gemeißelt. 'Wie überlebensgroße Mahnwachen blickten die Kolosse tief ins nubische Kolonialgebiet'

Kommentar:

Vermutlich nicht nur symbolisch; von weiten gesehen, schreckten sie wohl unbewußt jeden potentiellen Eindringling ab, da sie dann wie lebensgroße Menschen wirken.

Es war anscheinend in der Tat kein Zuckerschlecken, in ägyptische Gefangenschaft zu geraten; die spezifische Form der Versklavung, der Fronarbeit und Unterdrückung fremder Völker wurde wohl gerade zu der Zeit in Nordafrika erfunden und hält sich ja dort in einigen Ecken noch bis heute. Späteren Versuchen, sie in nördlichen Breiten einzuführen, wurde dagegen meistens schnell ein brutales Ende bereitet. Leibeigenschaft und Grundhörigkeit sind etwas anderes.

Wie auch immer: nach und nach wanderte das Zentrum der Macht und des Reichtums nach Norden, unter Mitnahme der Schätze des ägyptischen Reiches natürlich, so dieses sie nicht unter Pyramiden von Stein oder in tiefen Sandlöchern vergraben hatte ( Tempelanlagen waren auch immer Banken zu jener Zeit ), wo sie aber auch vor Räubern nicht sicher waren; möglicherweise dies infolge der allmählichen Erderwärmung, die das bis dahin gar nicht so wüstenhafte, sondern vom Klima her eher mediterrane, teilweise sogar verregnete* und somit auch grüne Nordafrika, damals die Kornkammer des Mittelmeerraumes, nach und nach langsam austrocknete. Damit zerrissen auch die Transportwege durch die Wüste und mit ihnen die Verbindung zwischen Europa und Schwarzafrika.

Diese allmähliche Erderwärmung seit der Eiszeit, verbunden mit einer allmählichen Austrocknung des Mittelmeerraumes dauert schön einige tausend Jahre lang und wird bereits in der Bibel beschrieben als "Vertreibung aus dem Garten Eden" in einen steinigen Acker; nicht in einen Sumpf.

Gleichzeitig taut der Norden auf, was aber - anders als die Katastrophen - nicht dokumentiert wird ( weil anfangs niemand da ist, um es zu beschreiben, und weil Gutes als selbstverständlich hingenommen wird )


   
Nächstes Machtzentrum und Ort des Reichtums war Athen ( später geplündert ); dann Rom ( ebenfalls ), das dem bereits machtlosen Pharaonenreich mit Kleopatra an der Spitze den Todesstoß versetzte, und auch den Nachkommen der Grabräuber und Schmuggler der Wüste in und um Karthago, von ihnen auch als "Menschenfresser" bezeichnet, den Garaus machte; oder diese vielmehr aushungerte, in dem es ihnen den Fluchtweg nach Norden abschnitt ( der Angriff Hannibals auf Rom auf dem Landweg über Spanien - damals noch vollständig bewaldet! - und Frankreich war auch eine Flucht aus einem immer enger werdenden Landstreifen zwischen dem Mittelmeer und der sich ausbreitenden Wüste, wenn auch zu einer fruchtbaren Zeit ) und den geographischen Bereich nördlich von Sizilien bis Frankreich zu ihrer Kornkammer machte; nachdem sie diesen abgeholzt hatten ( das Eisen für Waffen und Werkzeuge mußte mit Holzkohle verhüttet und geschmiedet werden, es gab nichts anderes; gekocht werden mußte auch; hinzu kamen Kriegs - , Handelsschiffe und Wohnhäuser ) folgten nach einer Phase des Wiederaufbaus - Jahrhunderte lang weideten Ziegen auf dem Kapitol - die norditalienischen Städte, dann Paris, schließlich London, heute New York, das zwar auf der Höhe von Rom liegt, aber vom Klima her kälter ist als dieses.

   
* Die Sphinx trägt Spuren von Erosion durch Wasser!

Geologische Datierungen an der Sphinx in Ägypten ergaben ein Alter der Sphinx von 10500 v. Chr., also vor rund 12 000 Jahren. Damals blickte die Sphinx auf das Sternbild des Löwen, ihr Ebenbild ( der Kopf der Sphinx wurde später neu gestaltet ), und die Anordnung der Pyramiden stimmten mit denen der Sterne im Sternbild des Orion aus der Zeit überein, dessen Zeitalter gerade begann. Um diese Zeit ergaben sich aus dem Ende der Eiszeit gewaltige Überflutungen, auch des Nildeltas.

Wenn das stimmt, wäre die ägyptische Kultur im Ansatz schon sehr alt und hätte einen langen Vorlauf an Traditionen gehabt und wäre nicht wie bisher vermutet vor 3000 Jahren quasi aus dem Nichts entstanden. Ihre Vorläufer kämen aus der Steinzeit.

Überdimensionale Abbildungen des Himmels und der eigenen Mythen sind da nicht ungewöhnlich, wie die Scharr-Bilder der Indios auf der Nazca-Hochebene zeigen.

Vor 120 000 Jahren war Grönland anscheinend eisfrei; danach setzte die Vereisung ( und damit die Absenkung des Meeresspiegels und die Bildung von Landbrücken ) ein.

Vor 12 000 Jahren endete die Eiszeit und die Temperatur schnellte in wenigen Jahren um 5 Grad in die Höhe, in Verbindung mit mehr vulkanischer Asche als in den letzten 100 000 Jahren. Das ergaben Messungen von Bohrkernen aus Grönland.

Eis von über Tausend Metern Dicke schmolz in wenigen Jahren.

In Nordamerika starben nach den Knochenfunden vor etwa 12 000 Jahren, also etwa um 10500 v. Chr., plötzlich und innerhalb weniger Jahrzehnte alle Großtiere bis hinunter zur Größe eines Koyoten aus, so Mammut, Tiger, Kamel, Nashorn.



Das Ganze in Stein gemeißelt:



Die Sphinx und der Anfang der Zeit

3sat TV, 1. 11. 2007 / 20. 15:

Astronomie und Kalender der alten Ägypter

Die Theorie des Robert Bauval ( ergänzt )



*Jede Störung der Ordnung ruft göttlichen Zorn auf die Menschen herab*










Der Kreislauf der Zeit /

Ein Kalender aus steinernen Gebäuden


Das ägyptische Jahr begann zuerst mit dem alljährlichen Aufgang des Sirius, dem hellsten Fixstern am Himmel, über dem Horizont im Osten, nach seinem verschwinden unter dem Horizont siebzig Tage zuvor - zusammen mit der Sommersonnenwende gegen Ende Juni und damit Zeitgleich mit der einsetzenden Nilflut, mit der auch das alte Ägypten jährlich wiedergeboren wurde.

Die Tempel wurden so ausgerichtet, daß mit ihrer Hilfe der Zeitpunkt des Aufgangs des Sirius bestimmt und beobachtet werden konnte. Sie waren Fixpunkte und - Achsen in einem Kalender aus Stein von der Größe ganz Ägyptens entlang des Nils. Mit der Veränderung der Sternen - Achsen über die Jahrtausende verschoben sich auch die Achsen dieser Bauwerke.

Die alten Ägypter rechneten wie alle vergleichbaren Völker bis zur Einführung der Schaltjahre durch Julius Cäsar ( ca. 50 vor Christus ) mit exakt 365 Tagen im Jahr, da Vierteltage im Kreislauf der göttlichen Ordnung nicht vorgesehen waren. Durch das Weglassen der jährlichen 1/4 Schalttage bewegte sich der Jahresanfang ( das Neujahrsfest ) wie eine tickende Uhr alle vier Jahren um einen Tag vom Sommeranfang, also dem Einsetzen der Nilflut, hinweg. Wenn ein Ägypter damals etwa 28 Jahre alt wurde, so hatte er in seinem Leben bereits 7 x 4 Tagen im Jahresanfang zu beobachten, also eine Verschiebung von einer Woche.

Nach 2 x 365 Jahren, also nach 730 Jahren, fand dadurch das Neujahrsfest nicht mehr zur Sommersonnenwende, sondern zur Wintersonnenwende statt, und erst nach 4 x 365 Jahren, also erst nach 1460 Jahren ( dem Isis - oder von den Griechen so genannten Sotis - Zyklus ) fiel es wieder mit der Sommersonnenwende zusammen, und damit den Beginn einer neuen Zeitrechnung auszulösen und zu markieren - der Wiederkehr des Phönix, der Wiedervereinigung vom Aufgang der Sonne und Aufgang des Sirius und der Beginn der Nilflut, und damit der Wiedervereinigung von Sonnengott Rah und der Göttin Isis.

Genau dieses geschah nach alten griechischen Berichten im Jahre 139 n. Chr. Das läßt folgendes vermuten(!):  

  1. Begonnen hatte dieser Sotis - Zyklus demnach vermutlich 1460 Jahre zuvor, d. h. 1320 vor Christus; der Zyklus davor wiederum 2780 v. Chr., und zwar mit dem Bau der Pyramiden im Norden Ägyptens; in deren ersten, noch kleinen, Pyramidenanlage die Zahl 1460 bereits baulich integriert ist und welche auf die Position der Sommersonnenwende ausgerichtet ist - woraus man schließen kann, daß die alten Ägypter schon etwa 3000 v. Chr. den Zyklus der Sonne kannten oder zumindest auf die Zukunft berechnet hatten.

  2. Genau 730 Jahre später, 2050 v. Chr., wurde die Anlage Karnak ( das Alt-Ägyptische Theben ) bei Luxor im Süden gebaut, das wiederum auf die Position der Wintersonnenwende ausgerichtet ist.

  3. Wieder 730 Jahre später, 1320 v. Chr., verlegte der Pharaoh Echnaton das Zentrum Ägyptens wiederum nach Norden, ins heutige Tell el-Amarna, um sich und die ( erste? ) Wiederkehr des Phönix nach 1460 Jahren zu feiern, in der die Ordnung sich neu wiederherstellt, weil der fiktive Jahresanfang ( das Neujahrsfest ) wieder mit der astronomischen Sommersonnenwende zusammenfiel. 

    Anm.: Fast hätte er dabei als Erster den Monotheismus mit der Licht - und Sonnenscheibe Aton, vormals Sonnengott Rah oder Re, als rein gegenwärtige Sonnenanbetung durchgesetzt, aber nach seinem Tod wurde der alte ( Poly - ) Theismus wieder eingeführt. ]

  4. Danach verlieren sich anscheinend die Spuren im Stein.

    Die zweite Wiederkehr des Phönix wurde dann, wie beschrieben, nach weiteren 1460 Jahren im Jahre 140 (139) n. Chr. gefeiert, - also fast 200 Jahre nach der Begegnung von Cäsar und Kleopatra und der anschließenden Unterwerfung Ägyptens durch Rom, damit schon jenseits der Pharaonenzeit, die demnach insgesamt etwa zwei Äonen andauerte. 

    Spätere europäische Kalender, die bereits in dieser Zeit am Ende des II. Sotis - Zyklus von den Römern eingeführt wurden, waren da schon genauer und korrigierten die kalendarische Jahreslänge so, daß der fiktive Jahresanfang ( das Neujahrsfest ) immer auf das selbe astronomische Datum fällt.

Vier Sotis-Zyklen

( Die Temperaturschwankungen über die Jahrtausende sind zwar so nicht genau, aber ihre grobe Übereinstimmung mit einem derart von Menschen berechneten Zyklus ist schon verblüffend, ebenso wie mit dem Wechsel der historischen Zeitalter )


Und noch etwas:

Da die Ägypter ihre Bauten über die Jahrhunderte und Jahrtausende genau nach den Sternen, insbesondere dem Sirius, ausrichteten, drehten sich auf Grund der Präzessionsbewegung der Erdachse deren Grundrisse unter dem Sternenhimmel hinweg und verschoben sich auf diese Weise nach und nach.

Aus dieser Verschiebung der Achsen berechneten die Ägypter selbst, wie auch die Maya, schon womöglich eine noch viel älteren und größeren Zyklus, der 26000 Jahre dauern würde - die Dauer der Präzession - und dessen Beginn der Anfang des Seins, also die Schöpfung wäre - zumindest die Schöpfung Ägyptens. Und sie legten diesen Zeitpunkt auf etwa um 10500 v. Chr. fest.

Sternbild Leo Die rätselhafte Sphinx, ein riesiger steinerner Löwe mit einem für den Körper zu kleinen, also möglicherweise erst später aus dem ( vielleicht bereits verwitterten? ) Löwenkopf herausgearbeiteten Menschen - oder Pharaonenkopf ( mit dem Kopftuch aus dem Überrest der Löwenmähne ), schaut genau nach Osten, wo die Sonne immer zur Tagundnachtgleiche aufgeht. Und sie schaut genau auf den Punkt im Himmel, wo auf Grund der Präzession der Erdachse um 10500 v. Chr. die Sonne im Zeichen des himmlischen Löwen aufging, im Sternbild des Löwen, und der Sirius zum ersten mal über dem Horizont erschien. Die selbe Himmelskonstellation ergab sich etwa 8000 Jahre später, um 2500 v. Chr..

Damals hätte sich, von einem bestimmten Punkt aus gesehen, nämlich vom Tempel und Observatorium Letopolis, Der abgebildete Himmel 30 km nördlich der Cheopspyramide, deren Spitze im Übrigen wahrscheinlich vergoldet war wie die der anderen Pyramiden und anderer Tempelbauten auch ( vergleichbar noch den heute den Tempeln und Pagoden in Südostasien - wobei sich die Frage stellt, warum ausgerechnet einzig die ehemals vergoldeten Spitzen von der ehemals vollständigen Verkleidung der Pyramiden mit Kalkstein erhalten geblieben sind ), der Nil nachts am Himmel in der Milchstraße gespiegelt ( vielmehr umgekehrt ), und die Pyramiden von Gizeh ( obwohl erst fast 8000 Jahre später, 2780 v. Chr., gebaut ) hätten im selben Abstand und Winkel dazu die drei Sterne im Gürtel des Orion nachgebildet.

[ NB: Die Plejaden hießen im Alten Ägypten "Khema" - Ägypten selber "Das Land Khem". Sie galten als das Zentrum des Universums, um das sich alles drehte. Einmal alle 26000 Jahre befinden sich die Plejaden direkt über der Spitze der großen Pyramide, zuletzt 2141 v. Chr. ]

Zusammen mit anderen Bauten ergäbe sich ein genaues Abbild des Himmels um etwa 10500 v. Chr., also vor ca 12500 Jahren - dem abrupten Klimawandel am Ende der Eiszeit ( wenn es keine Gletscher mehr gibt, fließt im Sommer kein Schmelzwasser mehr die Berge hinab, und die Lufttemperatur schwankt stärker - sobald der Puffer eines Eispanzers geschmolzen ist, ändert sich das Klima dramatisch innerhalb weniger Jahrzehnte! ) und, neben der Entstehung von Ost - und Nordsee, also der Überflutung des nordeuropäischen Kontinentalschelfes, der erstmaligen Überflutung des Nilbeckens in Ägypten durch den im Klimawandel neu entstandenen weißen Nil aus dem Ruwenzori - Gebirge Zentralafrikas.

So weit dachten und rechneten die alten Ägypter, als sie zehntausend Jahre später den damaligen Himmel auf der Erde nachbildeten - eine fast unglaubliche Leistung, die von Fachleuten bezweifelt wird.

Das war also das Paradies.

Wieder zu besichtigen im Jahre 14500 nach Christus, wieder in 12500 Jahren, wenn sich, wieder einmal, der Nil nachts am Himmel in der Milchstraße spiegelt ( vielmehr umgekehrt ), und die ausgeplünderten und ihrer Pharaonen beraubten Pyramiden von Gizeh ( nach insgesamt 16000 Jahren? ) tatsächlich die drei Sterne im Gürtel des Orion nachbilden.

Sterne in der Wüste: die Pyramiden von Gizeh

Wenn sie dann noch stehen.

Nur wird es dann niemand mehr sehen.

Außer vielleicht ein paar tief fliegende Außerirdische.


Es gibt keine sieben Weltwunder.

Es gibt nur ein Weltwunder: Die Pyramiden von Gizeh - deren Bau vielleicht noch ein Rätsel beinhaltet.



Die Azteken



Jetzt wird's wüst. Also los geht's, ohne jeden Anspruch auf Richtigkeit oder Vollständigkeit ! Und alles nur wilde Vermutungen. Ergänzt.


BBC 02. 03. 2000 / VOX 22. 55 ( nicht ganz mitgekriegt und von mir interpretiert  )

Die Azteken in Mexico, die wir mit Prachtbauten und städtischer Hochkultur in Verbindung bringen, waren angeblich eigentlich gar keine Städter, sondern Nomaden und brutale Anwender des Faustrechts, auch innerhalb des eigenen Volkes. Sie pflegten blutige Riten und zogen teilweise in die entvölkerten Städte der Maya ein, deren Tempel sie überbauten oder überbauen ließen. Die Azteken waren es auch, die den Sonnen - und Blut - Kult mit grausamen Göttern und Menschenopfern einführten, eigentlich eine Perversion des ursprünglichen Glaubens der Maya und auch in deren Sinne ein Rückfall in die Barbarei. Kommentar eines Professors: "Alle primitiven Völker haben ein panische Angst davor, daß die Welt untergehen könnte, wenn sie diese nicht selber in Gang halten; häufig durch Blutopfer."

Das gilt auch für den Lauf der Sonne.

So warfen sie von den Spitzen der Tempel die verstümmelten Körper ihrer religiösen Opfer die Stufen hinab, auf einen runden, behauenen Opferstein am Fuße derselben zielend, eine angeberische, spielerische Handlung, wie Würfeln oder Murmeln. Vermutlich war ein Treffer ein gutes Omen und wurde mit Gejohle begrüßt. Sie übergossen ihren Pantheon von steinernen Götzen aber auch mit dem eigenen Blut, wofür sie sich ihre Arme und Beine durchbohrten. Sie eroberten und unterjochten alle erreichbaren fremden Völker in ihrer Umgebung, die sie mit ihrer Grausamkeit einschüchterten und tributpflichtig machten.

Aber schon die Maya opferten Menschen, um Regen herbeizurufen, und warfen an Kautschukbälle gefesselte Gefangene die Tempelstufen herab. Es half nichts. Das ganze Mayareich starb in einem elenden Bürgerkrieg, nachdem Dürre, Ausbeutung und Raubbau das Land verwüstet hatten.

Das Reich der Azteken bestand gerade mal etwa 200 Jahre, von 1300 bis 1500. In dieser Zeit gehörte ihre Hauptstadt, am selben Ort wie heute Mexiko City, damals in einem Hochgebirgs - See gelegen, der von den Spaniern über einen Tunnel entwässert wurde ( wodurch Mexiko City so richtig staubig wurde ), aber zu den größten Städten der Welt mit etwa 250 000 Einwohnern, dicht gefolgt von Tokyo in Japan. Das Europa der Spanier hatte nichts dergleichen zu bieten. Noch heute, 500 Jahre später, sind trotz der industriellen Revolution beide Städte immer noch die größten der Welt. Allerdings hat Mexiko City jetzt 25 Millionen Einwohner: das hundertfache also.


Kommentar:


ALLE primitiven Völker sind auf Regen angewiesen, und opfern deshalb einem Regengott, um Regen zu erflehen; die Sonne kann man nur anbeten, der Wind höchstens fürchten. Der Regen aber, der muß kommen, sonst muß man eben die opfern, die sowieso sterben werden, wenn er ausbleibt...


Auch die Menschen für ihre Menschenopfer holten sich dei Azteken vorzugsweise auf Raubzügen aus den Dörfern ihrer Umgebung, wohl auch um Angst und Schrecken zu verbreiten und ihren Machtanspruch durchsetzten. Vor allem aber, um die alte indianische Idee des "Gleichgewichtes" durchzusetten, hier zu interpretieren als das Gleichgewicht herzustellen zwischen Geburt und Tod. Starben nicht genügend Neugeborene, nun, dann mußten eben Erwachsene sterben, möglichst fremde und nutzlose, um so das Gleichgewicht wieder herzustellen. Geburtenkontrolle lief damals hauptsächlich über Hunger und Krieg.


Den tieferen Sinn und Zweck der Maya - Tempelbauten haben die Azteken möglicherweise gar nicht verstanden; sie sahen nur deren Symbolwert. *


Diese Geisteshaltung, wenn sie denn stimmt, klingt nach einer Mischung aus denen von Attilas Hunnen und den deutschen Nazis ( die von den Engländern noch im Zweiten Weltkrieg ebenfalls "Hunnen" genannt wurden, nachdem sie von ihrem Kaiser Wilhelm aufgefordert worden waren, sich ausgerechnet in China so zu benehmen ) ; denen waren angeblich die auf ihren Streifzügen vorgefundenen Städte unheimlich, sie haben sie nicht als Orte des Lebens und der Ökonomie verstanden, sondern machten diese dem Erdboden gleich, nachdem sie ihre Bevölkerung abgeschlachtet hatten. Letztere hatten dahingehend auch keine großen Bedenken.


Auch die Nazis hatten, so scheint mir, die 1920 / 30 aufkommende moderne Arbeitsökonomie eigentlich gar nicht verstanden und betrachteten sie hauptsächlich unter den schon damals archaischen Gesichtspunkten des Kultes und des Rituals, als ein Wert an sich und nicht ein Mittel zum Zweck; eine Betrachtungsweise, die sich bis heute in einigen Köpfen gehalten hat. Die von ihnen neu eingeführte Sklaverei diente höchstens als Mittel der Unterjochung zum Zwecke der Machterhaltung; ökonomische Arbeitsergebnisse lassen sich damit nicht mehr erzielen.


   
Die Azteken werden in Mexiko heute noch verehrt. Es ist der Kult des Starken und die alte Furcht der unterdrückten Völker.


Diese rächten sich übrigens, als die Spanier kamen, und begrüßten jene als Befreier von dem Joch, als die rettenden "weißen Götter" ( aus Ägypten? ) , die legendären Gründer ihres Staates, auch wenn sie sich dabei nichts Gutes taten; aber das merkten sie erst später. Bekämpfen taten sie sie jedenfalls nicht, oder nicht sehr koordiniert. Nur so war es möglich, daß eine einzige Schiffsbesatzung von wenigen hundert Mann einen ganzen Staat in null Komma nichts erobern konnte, auch wenn sie die überlegenen Waffen hatten. Denn auch sie mußten ja irgendwann schlafen, und sie waren weder Klima noch Gegend gewohnt. Aber wo Aberglaube herrscht und Furcht. . .


Allerdings waren die Spanier an nichts weniger interessiert als die an sich selbst zu Grunde gegangene Maya - Kultur wiederzubeleben; sie hatten damit ja auch nichts zu tun. Vielleicht war ihren teuflisch genug, daß den Maya die VENUS der Kriegsgott war - und nicht der Mars.


Im Gegenteil: auf Anweisung der spanischen Kirche wurden die letzten übriggebliebenen Reste der "heidnischen" Maya - Kultur zerstört, die Tempel geschliffen und überbaut, ihre Bücher verbrannt, unersetzliches Wissen zerstört. Unersetzlich, weil es uns erschwert, die Menschen und die Kultur Süd - und Mittelamerikas um 1500 herum wirklich zu verstehen; eine Gesellschaft, die weder Rad noch Eisen kannte, und trotzdem zu Leistungen fähig war, die wir nur bestaunen können; aber auch zu der gleichen Zerstörung und Barbarei, die wir selber in Europa kennengelernt und betrieben haben, ob mit oder ohne Rad.


Auch die Nazis wurden in Rußland - vielmehr in der Ukraine, dem "Grenzland", der "Mark" - zunächst als Befreier von Stalin begrüßt ( der kurz zuvor, im Jahre 1932, sämtliches Getreide, auch das Saatgut, aus der Ukraine hatte abtransportieren und ins Ausland verkaufen lassen, wodurch im Brotkorb der Sowjetunion sieben Millionen Menschen an Hunger starben; zusätzlich starben noch einmal sieben Millionen allein zwischen 1934 und 1938 in den Arbeitslagern - lange vor Ankunft der deutschen Armee; insgesamt waren es etwa 50 Million ), bis die Bevölkerung merkte, was sie mit ihnen vorhatten: einen schlichten Herrschaftswechsel, keine Befreiung.


Wahrscheinlich war es bei ihnen wie bei den Azteken: Der Mann an der Spitze verkörpert den Staat, auf den kommt es an. Fällt er oder kommt er in Gefangenschaft, ist das ganze Volk gefallen oder in Gefangenschaft. Und so genügte es Cortez, Montezuma, den Herrscher der Azteken, gefangen zu nehmen, um durch ihn das Volk der Azteken im Griff zu haben - wie Pizarro die Inka in Peru durch die Gefangennahme von deren Herrscher Atahualpa.


Das gilt zwar Überall; und begründet die Wirksamkeit der Geiselnahme die christlich-abendländische Tradition besagt jedoch, daß es auf den Mann ( oder die Frau ) an der Spitze am geringsten ankommt. Fällt er oder kommt er in Gefangenschaft, rückt eben der nächste nach, und so weiter.


Auch die Nazis waren der heidnischen Meinung, daß ihre Herrschaft und damit ihr eigenes Überleben - und damit wiederum unmittelbar das Weltgeschehen - nur durch Hekatomben von Menschenopfern in Gang gehalten werden könnte, womit sie im ersten Punkt ja wohl auch recht hatten.


Im zweiten Punkt jedoch nicht: kaum eine Diktatur hält sich länger als eine Generation, und die Welt steht immer noch.








* Die Inkas in Peru


TV: 02. 04. 2000:

Macchu Picchu war eine Art Berg - Tempel, wo nicht so sehr die Sonne, sondern eigentlich die Berge, genauer: die Götter der Berge angebetet oder vielmehr ihnen gehuldigt wurden. Die Anlage ist als gigantische Sonnenuhr angelegt, wobei die umgebenden Bergspitzen die Zeiger darstellen. Der Glaube an die Berggötter existiert noch heute in Peru und beruht darauf, daß von den mächtigen Bergen alles Heil und Unheil kommt.


Kommentar:


Aus anderen Sendungen, zusammengefaßt:

 
Möglicherweise war die Weltuntergangsstimmung der Inkas, die ebenfalls der Eroberung durch die Spanier Vorschub leistete, auf ein reales "Weltuntergangsereignis" zurückzuführen: In den klaren Nächten des Hochgebirges spielten die Sterne eine große Rolle, möglicherweise auch ganz konkret als Lichtspender. Zur Zeit des Untergangs des Inka - Reiches rutschte die bis dahin sichtbare helle Milchstraße infolge der Präzession der Erdachse allmählich unter den Horizont; für die Inkas, die das zwar beobachten, aber nicht erklären konnten, ging die Welt mit dem Verschwinden dieser "Verbindung zu den Ahnen" tatsächlich unter. Sie kippte; die Berge stiegen vor den Sternen hoch; ihr Kalender geriet aus der Justierung - wie auch im alten Ägypten; eine Wettervorhersage wie gewohnt war nicht mehr möglich. In diesen vor - wissenschaftlichen Gesellschaften gelten alle Naturereignisse als "Nachricht der Götter" - was sie ja gewissermaßen auch sind, wenn auch vielleicht nicht so persönlich gemeint. Als die Täler in immer tiefere Dunkelheit versanken, flüchteten die letzen Mitglieder von Regierung und Wissenschaft immer höher hinaus, um einen letzten Blick auf die so lebenswichtigen Sterne zu erhaschen und zu berechnen, was noch zu berechnen war - den eigenen Untergang in die ewige Dunkelheit. Eben nach Macchu Picchu.
  

Am Rande: Wer bei Mond - Nacht auf die Rückseite des Mondes zufliegt ( die viel rauher ist als die Vorderseite - warum? Wegen der häufigeren Meteoriteneinschläge? ) , fliegt in ein riesiges, kreisrundes schwarzes Loch hinein, umrahmt von einem Sternenkranz. Man kann unmöglich feststellen, wie nahe man dran ist, und es sieht furchtbar bedrohlich aus - so ein amerikanischer Apollo-Astronaut.


Dazu noch folgendes:

SPIEGEL 24 / 2000

WETTERVORHERSAGE

Sterne lügen nicht

Die Pleiaden: Gruppe im Sternbild Stier

Seit Zeiten der Inkas beobachten Andenbauern im Juni bestimmte Sterne, um zu erfahren, wie das Wetter in einigen Monaten sein wird. Das mindestens 400 Jahre alte System der Vorhersage funktioniert tatsächlich, wie Anthropologen um Benjamin Orlove von der University of California in Davis kürzlich nachgewiesen haben. Das Augenmerk der Inka - Nachfahren gilt den Plejaden, dem Siebengestirn, das zwei Stunden vor der Morgendämmerung im nordöstlichen Horizont zu leuchten beginnt. Doch in manchen Jahren ist das Flimmern kaum zu sehen. Dann rechnen die Nachfahren der Inkas mit wenig Regen und verschieben die Aussaat ihrer dürreempfindlichen Kartoffeln um bis zu sechs Wochen. Das Studium von meteorologischen Aufzeichnungen und Satellitendaten ergab nun zweierlei: Wenn im Juni faserige Cirruswolken im Andenhimmel hängen, deutet das einerseits auf ein El - Nino Jahr: Die Regenfälle im Oktober, der üblichen Anbauzeit, bleiben dann oftmals aus. Andererseits trüben hoch stehende Cirruswolken, die man mit dem Auge gar nicht sehen kann, den Blick auf die Plejaden. Das traditionelle Sternegucken, so die Forscher, erlaubt mithin eine gute Prognose.

Kommentar: was passiert, wenn diese Prognose nicht mehr möglich ist?



B3, 12. 08. 2000

Chachapoya - Die Nebelwäldler

Es gibt ein fast ausgerottetes Bergvolk in Südamerika, das aus den Wolken der Ostanden kommend den Inkas lange Widerstand geleistet hat. Die Inka nannten sie Chachapoya - "Die aus dem Nebelwald" oder auch "Wolkenmenschen". Sie waren als gefürchtete Krieger von hoher Statur bekannt, die Frauen als exotisch begehrt. Ihre wenigen Nachfahren sind auch heute noch weißhäutig, rothaarig oder blond mit europäischen Gesichtszügen! Auf alten Abbildungen werden sie auch mit großen Nasen dargestellt und mit einem Gesichtsteller, der als Bart interpretiert werden könnte.

Im Gegensatz zu allen anderen Andenvölkern bauten sie runde Häuser und Bergfestungen; sie hatten keine offensichtlichen Pyramidalstrukturen, weder ihren Bauten noch in der Gesellschaft. [ Die echten Ureinwohner Südamerikas bauten wie die alten Griechen eckig, nicht rund; sie kannten weder Eisen, Rad noch Töpferscheibe und überbauten ständig ihre eigenen Pyramiden zu immer höheren und wuchtigeren Bauten. Der Bogen ist, wie die Kuppel - und der Zement, das "Opus Caementitium" - in der abendländischen Kultur erst durch die Römer eingeführt worden. Die Römer benutzten das "Opus Caementitium" sogar als Straßenbelag - genauer: als Fugenmörtel, um die heute sichtbaren Lücken zwischen den Pflastersteinen ihrer Straßen zu füllen. Sie bauten sozusagen die ersten Autobahnen der Welt. Ihre Straßen waren Schnurgerade, um Material zu sparen und weil die Last - Ochsenkarren und Pferdewagen, mit denen die Stadt versorgt wurde, anders als spätere, noch keine drehbare Vorderachse hatten. ]

Vor etwa 1200 Jahren - um 800 nach Christus herum - tauchten sie in dem Gebiet der Amazonas - Quellen auf, ihre frühere Herkunft ist unbekannt. Dennoch berichteten auch die Chronisten der spanischen Eroberer einige hundert Jahre später immer wieder von "blonden, hochgewachsenen, weißhäutigen Indianern" entlang des gesamten Weges, die, so scheint es, zumindest im Inka - Reich mit den Spaniern zusammen gegen die ungeheure Übermacht der Inkas kämpften. Es waren ja nur wenige hundert Spanier als "Befreier" im ganzen Land - mehr das, was man heute "Militärberater" nennen würde.

Es scheint, daß diese "blonden Indianer" - die übrigens auch so dargestellt wurden - ebenso wie die "Nebelwäldler" durch die eingeschleppten Seuchen der Europäer fast vollständig ausgerottet wurden. Sie scheinen also nicht nur ohne Abwehrkräfte, sondern auch besonders anfällig für diese Krankheiten gewesen zu sein.

( Auch Krankheitserreger passen sich genetisch ihren Wirten an und gedeihen nicht in jeden Menschen gleich gut. Deshalb sind Kinderkrankheiten in der Kindheit auch harmloser als im Erwachsenenalter; ganze Völker können deshalb durch so "lächerliche" Krankheiten wie Mumps und Masern hingerichtet werden, wenn sie mit diesen nicht schon als Kinder in Berührung kommen. Man denke dabei nur an die Auswirkung der Röteln auf die Schwangerschaft der Frauen; und wenn auch nur eine einzige Generation nicht mehr nachwächst, stirbt ein Volk schlagartig aus.

Spiegel 42 / 2005: Auch die Nordamerikanischen Indianer wurden anscheinen innerhalb von zwei bis drei Jahrhunderten ( 1616 - 1619 ) von ehemals über 100 Millionen Einwohner von Krankheiten des Weißen Mannes auf eine wesentlich geringere Zahl reduziert, gegen die diese wegen ihrem engen zusammenleben mit Tieren ( Schweine, Kühe, Federvieh ) wenn nicht immun, so doch resistenter waren. Nach der Aufnahme von einigen Schiffbrüchigen eines französischen Segelschiffes starben 90 % der Ostküstenindianer an einer oder mehreren eingeschleppten Krankheiten; ein Jahr später, 1620, kam die Besatzung der Mayflower an Land. Bis dahin hatten die Indianer jede Ansiedlung verhindert, nun gab es kein Halten mehr. Auch der Rest Nordamerikas wurde so schon lange vor der Ankunft der europäischen Siedler entvölkert; die Prärie war eine verwilderte ehemalige Büffelweide, ehemals entwaldet von Indianern. So gesehen war vielleicht auch für die Indianer Nordamerikas die jagende Stammesgesellschaft ein Rückfall in frühere, barbarische Zeiten. So etwas geht in Notzeiten schnell. )

Ihre Artefakte und Mumien erinnern an die der Phönizier und Karthager. Es wird nun untersucht, ob es sich um von den Römern vor 2000 Jahren zusammen mit diesen aus dem Mittelmeerraum vertriebenen Kelten gehandelt haben könnte, welche in dem Zeitraum von ca. 800 Jahren den Amazonas heraufgewandert sind. Sie wurden übrigens hier wie dort der Menschenfresserei bezichtigt.



16. 12. 2000 ARTE ( erg. ) :

Die Karthager

Wo lag Karthago? Die Karthager waren ursprünglich aus dem Libanon ( Phönizier? ); Zimmerleute, Schiffsbauer und Purpurfärber. Für sie war das gelobte Land am Mittelmeer die damals fruchtbare Gegend in Nordafrika südlich von Sizilien um das spätere Karthago. Sie erfanden das Alphabeth. Im Grunde waren sie Händler und keine Krieger; sie ließen Söldnerheere für sich kämpfen und wurden von den Römern als 'Halunken mit häßlichen Nasen' bezeichnet. Im Grunde waren sie die ersten Kolonialisatoren Afrikas, die Gegend um Karthago die erste Kolonie; sie diente vielleicht der Getreidegewinnung.

Ihre Religion beinhaltete den Tanz um das Goldene Kalb ( Baal ) und dem in einer Höhle hinter einem Feuer thronenden kinderfressenden Gott Moloch ( ihre Kinderopfer entsprachen in etwa dem Blutopfer der Azteken ).

Sie besiedelten Nordwest-Afrika und das südwestliche Mittelmeer ( Baal / Balearen? ) inklusive Südspanien ( Cartagena = Neu-Karthago ). Damit beherrschten Sie mit der Meerenge von Gibraltar das einzige Tor des Mittelmeeres am Gebirge des 4 Kilometer hohen Atlas ( dort, wo das Himmelsgewölbe sich aufstützt ) und damit den Zugang zum Weltmeer, dem Atlantik und gerieten mit den neu aufkommenden Römern wegen Sizilien in Streit. ( - Vielleicht bedeutet der Name "Atlantis " auch nicht mehr als "Weltstadt" oder "Insel, die die Welt symbolisiert"? )

Der erste Römisch - Karthagische Krieg ging um Sizilien und dauerte über 20 Jahre. Die Römer siegten und vereinnahmten auch gleich Sardinien und Korsika von den Karthagern. Sizilien war damals eine Kornklammer des Mittelmeeres, danach des Römischen Reiches. Sie diente der Versorgung der Stadt Rom, auch nachdem die Römer ganz Nordafrika und Ägypten erobert hatten, aus denen sie ebenfalls Holz und Getreide importierten.

Die besser organisierten Römer gewannen die entscheidende Seeschlacht um das Mittelmeer ( Mare Nostrum = Unser Meer ), aber das eigentliche Unheil kam nach Hannibals Feldzug im Norden vom Süden aus der Wüste von den von ihnen beherrschten Afrikanern, die teilweise als Söldner für Karthago gekämpft hatten. Die Römer griffen ein, nicht nur wegen Sizilien; sie haßten die Karthager auch als Barbaren wegen ihrer religiösen Riten: es gab keine Blutopfer für die römischen Götter. ( Von den weltlichen Menschenopfern im Colosseum wollen wir hier einmal nicht reden. )

Karthago wurde in drei Kriegen völlig zerstört und 146 v. chr. von den Römern aus der Geschichte gestrichen und vom Erdboden getilgt, wie sie es im selben Jahr mit Korinth und später mit Israel bzw. der Stadt Jerusalem in Judäa machten. Danach beherrschten die Römer das Mittelmeer. Sowohl Karthago wie auch Korinth, beides Hafenstädte, wurden nach hundert Jahren von Rom unter Cäsar und Augustus wieder aufgebaut, so daß die heutigen Ruinen von Karthago Ruinen des wesentlich reicheren Römischen Karthago sind.

[ Der jüdische Staat hat unter dem Einfluß fremder Herrscher immer wieder aufgehört zu existieren und wurde immer wieder aufgebaut; zuletzt etwa 140 v. Chr.; Eroberung durch Pompeius - einer der interessantesten Gestalten seiner Zeit - um 63 v. Chr.; endgültige Zerstörung dann um 79 n. Chr. unter Vespasian. Dieser plünderte den Goldschatz des Tempels von Jerusalem und begann damit den Bau des Colosseum, das von seinem Sohn Titus vollendet wurde. Das Colosseum wurde also nach der Vernichtung Judäas gebaut und war bis etwa 400 nach Christus als Schlachtplatz in Betrieb. Hunderttausende starben dort. Irgendwann wurde das Christentum Römische Staatsreligion und der Betrieb des Colosseum eingestellt - möglicherweise als ein, wenn auch vielleicht vorübergehendes, Gebot der Nächstenliebe statt des altrömischen Gegensatzes vom Siegern und Besiegten ]

[Zum Alten Rom]




Das würde nach den vermuteten alten Ägyptern und Phöniziern eine weitere Auswanderungswelle aus dem Mittelmeerraum über den Südatlantik darstellen.

Es ist den Phöniziern - die im Atlantik bis nach England Handel trieben - anscheinend lange vor den Portugiesen gelungen, unter dem Befehl ( und wohl auch hier der Finanzierung ) des Pharao Necho von Ägypten ganz Afrika ( das damals als ganzes noch 'Libyen' genannt wurde ) ausgehend vom Roten Meer in drei Jahren etwa 600 v. Chr.- da existierte Karthago bereits 300 Jahre - von Ost nach West zu umsegeln, was von den Strömungs - und Windverhältnissen zwar vielleicht etwas leichter ist als umgekehrt, aber eine gewaltige Leistung darstellt.

Hundert Jahre später gelangte der Karthager Hanno sogar von Gibraltar aus um Westafrika herum bis nach Kamerun - was Vasco da Gama und Diaz als nächsten erst wieder tausend Jahre später gelang. Allerdings haben - außer insgeheim Hanno - die Phönizier grundsätzlich keine Aufzeichnung ihrer Reisen hinterlassen, um ihre Handelsrouten nicht zu gefährden. Von diesen Leistungen des alten Ägyptischen Reiches wissen wir aber oft nicht direkt, sondern durch die Forschungen und Aufzeichnungen der Alt - Griechischen Historikern und Archäologen - den "Geschichtsschreibern".

Wie Thor Heyerdahl bewiesen hat, läßt der Atlantik sich mit Hilfe des Passats und des Äquatorialstroms von Gibraltar aus über die Kanaren und Kap Verden in einigen Wochen überqueren. Einmal von diesem mächtigen Strom ins offene Meer hinaus getragen, kann man es eigentlich kaum noch verhindern. Der Weg zurück über den Westwindgürtel im Norden und Süden ist wesentlich rauher, schwieriger und gefährlicher. Und wozu auch? Europa war für viele Menschen insgesamt ein ungemütlicher, gefährlicher Ort, an den zurückkehren zu wollen sie keine große Veranlassung hatten. So ist es möglich, das Mittel - und Südamerika mehr als einmal im Laufe der Jahrtausende von Europa und Nordafrika aus mit Hilfe der allgemeinen Westdrift besiedelt wurde, freiwillig oder unfreiwillig. Die dortigen Kulturen wären dann stark vom Mittelmeerraum beeinflußt gewesen. Ob das Umgekehrt auch der Fall war, ist noch stärker umstritten.

Neben Erik dem Roten, dessen Wikinger Nordamerika - Expedition ( nach allen Erkenntnissen auch wohl eher eine persönliche Flucht ) über Grönland ( damals noch grün! ) gegen den Golfstrom ( der alle Fahrten vom Norden die Nordamerikanische Küste herab südlich des späteren Neu - England behindert ), später im Eisdrift eines harten Winters zugrunde ging - die Titanik läßt grüßen! - wäre Christopherus Kolumbus ( der ja nicht nur "West - Indien", eigentlich "Ost - Indien", den Osten Indiens, sondern Konsequenterweise auch China und Japan weiter oben im Norden suchte und deshalb von der Gegend der Amazonasmündung, wo Wind und Wasser ihn zuerst wie alle anderen hintrugen, nach Norden abdrehte, die Küsten Amerikas hochfuhr und so - einmal wieder diesseits des Äquators - in den starken Golfstrom in Richtung Irland geriet - ironischerweise ) nur der erste, der mit Hilfe inzwischen verfeinerter Schiffstechnik und des Golfstromes auch wieder zurückgekehrt ist; das lag ja auch in seiner Absicht, denn er war ja im Gegensatz zu seinen möglichen Vorgängern kein Flüchtling, sondern staatlich beauftragter Expeditionsleiter. Seine navigatorische Leistung ist nach wie vor unbestritten; schließlich gelang es ihm nicht nur als Ersten, den Atlantik in beide Richtungen heil zu überqueren, sondern auch diese Reise beliebig oft zu wiederholen! Daß er bis an sein Lebensende glaubte, in Asien gelandet zu sein, auch nachdem seine Umgebung längst die Tatsachen begriffen ( und ihre Chancen ergriffen ) hatten, ist seine persönliche Tragik; die Tragik eines Mannes, der einen Fehler nicht eingestehen konnte, weil es das Weltbild zerstört hätte, auf das sein Selbstbild beruhte. War der heilige Christopherus schon immer der Schutzpatron der Reisenden?

Die Tatsache, das von den späteren Chachapoya am Amazonas selber keine Spuren gefunden wurden, wird damit erklärt, daß der Amazonas heute viel breiter ist als damals ( schätzungsweise doppelt so breit ), da bereits durch die damalige ( ! ) Entwaldung der Berghänge Erde von diesen in die Ebene gewaschen wurde, welche als Schwemmland alles unter sich begrub und mitriß, ähnlich wie in Bangla Desch heute.

Kommentar: Die Nebel von Avalon. Wenn es überhaupt ein Nebelvolk auf dieser Welt gibt, dann sind es die Kelten oder Iren; es ist sowieso merkwürdig, daß sich so etwas wie Hellhäutigkeit auf dieser Welt an einer einzigen Stelle herausgebildet hat.

Überall wird das Aussehen der Menschen durch zwei Dinge bestimmt: ihre genetische Herkunft und ihre Umgebung; je näher am Äquator, desto dunkler, je weiter entfernt, desto heller ist im allgemeinen ihre Haut; das gilt überall, wahrscheinlich als Anpassung an die Intensität der Sonneneinstrahlung; einerseits als Schutz vor Sonnenbrand und Hautkrebs, andererseits zur lebensnotwendigen Bildung von Vitamin D. Diese Anpassungen brauchen vermutlich Jahrtausende. Aber überall auf der Welt, ob im Norden oder Süden, in Ost, in West, am Äquator oder am Nordpol, und wenn sie noch so verschieden sind, alle Menschen dieser Welt haben auch eines gemeinsam: pechschwarze Haare und schwarze, zumindest dunkle Augen. Es scheint eine allen Menschen gemeinsame Veranlagung zu sein. Nur an einem einzigen Ort dieser Welt ist das anders: in ( Nordwest - ) Europa. Hier gilt, je näher den Nordmeeren, desto hellhäutiger, hellhaariger, helläugiger werden die Menschen, bis sie schließlich auf der kette der nordwestlichen Inseln, den vorgeschobenen Außenposten der Europäischen Besiedelung im Nordatlantik, so entpigmentiert sind wie nirgendwo sonst: weißhäutig, rothaarig, grünaugig, und selbst die wenigen Pigmente sind als "Sprossen" ungleichmäßig verteilt. Diese Menschen sind extrem Sonnenempfindlich, und es gibt sie nur hier. Dabei handelt es sich eindeutig um eine Anpassung, nicht etwa um einen genetischen Defekt; Albinos gibt es überall.

Nur: eine Anpassung an was? Was ist in Europa geographisch oder klimatisch so besonders? Was gibt es nur an diesem Ort? Meine Antwort ist: der Nebel. Sonnenlosigkeit durch Nebel, verursacht durch den Golfstrom, der warme, feuchte Luft mit der Kälte der Arktis in Berührung bringt. Mir fällt nichts anderes ein, was derart sonnenhungrige, ausgebleichte Menschen als Anpassung hervorrufen könnte. Nordwest - Europäer haben sich Nebelmythen gebildet: Erlkönig, Nibelungen, die Nebel von Avalon. . . wer hat die noch? Der einzige vergleichbare Ort ist mythisch und geographisch gesehen vielleicht das Nebelloch von San Franzisco - und auch da fühlen sie sich wohl. . . Abgesehen davon, daß sie sich als bleichhäutige Menschen im Nebel gut verstecken können, andererseits aber die blond - und rotschopfigen Kinder gut zu sehen sind; aber das nur nebenbei - JH

   
Versuch und Irrtum?
Nein: Irrtum und Versuch!


Die Entdeckung Amerikas durch Kolumbus beruhte auf einem schlichten Rechenfehler.

Daß die Erde rund war, war den Mathematikern damals schon lange bekannt; der Erdumfang war bereits im alten Griechenland durch eine Sonnenstandmessungen mit Hilfe eines tiefen Brunnens recht genau berechnet worden. Kolumbus selbst war im Besitz des neuen Globus des Nürnberger Geographen Martin von Beheim oder Behaim - einer der ersten der Welt, wenn nicht der erste - der auf Grund der falschen Größenangaben der Landmassen auf den damaligen Landkarten - etwa 30 % zu groß - Indien genau dort angab, wo Kolumbus später auf Venezuela traf. Wie es scheint, sind sich die beiden sogar persönlich begegnet, möglicherweise sogar in Europas damaligen Seefahrer - Hochburg Portugal, wo Beheim unklaren Quellen zufolge für seinen Globus geworben haben könnte; es ist nicht ausgeschlossen, daß dieser Gelehrte Kolumbus überhaupt erst inspirierte, oder vielmehr: infizierte.

Romantischerweise vielleicht sogar in einer Portugiesischen Hafenkneipe, wo er mit seinem 1 - Meter - Globus unter dem Arm seinen Kummer darüber ersäufte, daß die Portugiesen ihn nicht für voll nähmen. Man kann sich richtig vorstellen, wie er auf Anfrage des betrunkenen Seevolkes um ihn herum sorgsam seinen gehüteten Globus auf den Tisch stellt, die umhüllende Decke abnimmt und den staunenden Seeleuten seine Theorie erklärt, unter ihnen der gelangweilte, frustrierte und begeisterungsfähige Capt'n Columbus - oder einer von dessen Bekannten, der ihm die Geschichte weitererzählt. Natürlich nehmen die ihn auch nicht für voll - die Welt als Kugel, wo gibt's denn so was! - aber der ja auf den Gebiet ja nicht unbeschlagene Kolumbus weiß sofort: hey! wenn es stimmt, dann ist der Seeweg nach Indien in vier Wochen zu schaffen; jetzt kommt es nur darauf an, der Erste zu sein! Und die Suche nach "Sponsoren" beginnt.

Schade, daß Hollywood oder Disney Films nicht zugegen waren. Gut, so wird es nicht gewesen sein; die Wirklichkeit war wohl etwas prosaischer, aber daß sich Kolumbus auf Beheim berufen hat, scheint sicher. Die Frage bleibt schließlich, woher Kolumbus eigentlich die Idee hatte, Indien könnte über den Atlantik zu erreichen sein; ohne der Vorstellung von der Welt als Kugel geht es nicht.

Was stimmt, sind die Breitengrade, auf denen Indien zu finden ist; man muß als guter Navigator nur so lange diesen entlangsegeln, bis man notwendigerweise darauf trifft. Die Frage ist nur, WIE lange, und ob der Seeweg auch frei war. Nach Beheims Angaben WAR er frei, aber nur, weil dieser es nicht besser wußte.

Kolumbus, der Beheims Berechnungen und Größenangaben übernahm ( schließlich fuhr er selber nach diesen Karten, sie entsprachen dem damaligen Standard ) und wohl von der Erdkugel - Theorie und der uralten Berechnung des Erdumfanges gehört hatte, nahm sie für bare Münze. Was für eine tolle Idee! Mann! Das wär's doch. Todesmutig und vielleicht auch ein wenig ruhmsüchtig wollte er es einfach mal ausprobieren. Wer möchte nicht als großer Entdecker in die Weltgeschichte eingehen, als Super - Navigator, der sich was getraut hat, was die Sesselfurzer und Feiglinge sich einfach nicht trauten? Indien und der Ruhm waren zum greifen nahe! Und so ging er denn mit der Idee und dem Angebot hausieren. Er ging nach heutigen Vorstellungen mit einer Super - Idee ohne eigene Finanzen an die Börse auf der Suche nach Wagniskapital.

Es ist ja auch bezeichnend, daß er seine Expedition schließlich von den in der Seefahrerei recht unerfahrenen Spaniern finanziert bekommen hatte, nachdem sie von den Portugiesen, die schon ganz andere Seereisen unternommen hatten und vermutlich im Besitz weit besserer Karten waren, die sie auch nicht jedem zeigten, nach kurzer Berechnung völlig zu recht abgelehnt worden war.

So hielt Kolumbus, nachdem er genau an der von ihm vorausberechneten Stelle auf Land getroffen war, Zeit seines Lebens Nordamerika für China, Kuba für Japan und Venezuela für Indien, was den Breitengraden und den damaligen Landkarten nach ja auch hinkam. Da er seine Expedition unter diesen Prämissen unternommen und finanziert bekommen hatte, konnte er gar nicht anders. Viel weiter hätte sein Proviant ja auch gar nicht gereicht; ein oder zwei Wochen später wäre die Mannschaft verhungert und verdurstet, so blind hatte er sich darauf verlassen, recht zu haben. Und nun war alles falsch?

Man muß sich das einmal vorstellen: da segelt ein zugegeben guter Binnenschiffer, der die Badewanne Mittelmeer auf eigene Faust bis dahin nie verlassen hatte, mit Hilfe eines Nürnberger Globus und finanziert von einer Landmacht mit einer mickrigen Expedition und besessen von einer fixen Idee mit drei Nußschalen zu ersten Mal ins offene Meer hinaus und entdeckt auf Anhieb genau an der richtigen Stelle einen falschen, dem gesuchten dort aber frappierend ähnlich aussehenden Kontinent, der später weit mehr Gewinn abwarf, als es der echte je getan hätte. Vielleicht hat er es irgendwann geahnt, aber zugeben durfte er es auf keinen Fall; er hätte sich und seine Finanziers damit der Lächerlichkeit preisgegeben. Wer will schon zugeben, daß das Glück mit die Doofen ist? Eingebracht hat es ihm deshalb nichts, und er mußte ruhelos wie der fliegende Holländer immer wieder dieselbe Reise unternehmen, ohne je wirklich ans Ziel zu kommen.

( Das ganze muß die Portugiesen als Vertreter des damaligen Weltwissens auf diesem Gebiet entsetzlich geärgert haben, als es ihnen zu Ohren kam, und als klar wurde, daß dieser Spinner tatsächlich auf Land gestoßen war. Nach ihren Berechnungen lag Indien ja viel weiter westlich; und nachdem sich die ganze Aufregung gelegt hatte, sind die Kartographen der damaligen Zeit auch sehr schnell dahinter gekommen, was eigentlich Sache war, allen voran Americo Vespucci *, der dem Kontinent schließlich seien Namen gab. Aber einige werden in der Zeit schon um ihre Stelle, wenn nicht um Besitz, Freiheit, Leib und Leben gefürchtet haben. Die Spanier freuten sich. So billig war das noch keinem gelungen! )

Vielleicht durfte Kolumbus aber auch deshalb nichts merken. Das ganze war schließlich eine Staatsaffäre. Als man ahnte, auf was dieser Kolumbus da gestoßen war - sicher war ja noch lange nichts - da gab es große Ländereien zu verteilen. Da ist es besser, man hält den Mund, läßt andere nicht ran und macht eine nach heutigen Maßstäben "Geheimdienst" - Sache daraus. Der Kapitän wird in den Palast geholt, zum Stillschweigen verpflichtet, seine Familie unter Schutzhaft gestellt und er beauftragt, erst einmal einige weitere Expeditionscorps nach "Indien" überzusetzen: Militär und Berichterstatter. Ruhm und Ehre werden ihm für später in Aussicht gestellt, vor allem für seine Söhne. Aber er soll ja den Mund halten. Hier geht es um große Dinge. Sollte er oder jemand anderes plaudern, stand ihm Gefängnis bevor. Die Spanier fackelten da nicht lange, und Kolumbus wußte das. Schon einmal war er in Ketten zurückgeschnellt worden und man hatte ihm den Prozeß gemacht. Nun wußte er, das er sich in etwas verwickelt hatte, daß mehrere Nummern zu groß für ihn war. Doch was blieb ihm anderes übrig? Er fügte sich und fuhr weiter nach "Indien" als Zwangsangestellter des Spanischen Hofes.

Natürlich haben sie ihn betrogen. Er sie letztendlich auch: das war nicht Indien, wie sich schnell herausstellte. Man einigte sich später mit den Portugiesen vor dem damaligen Weltgericht, dem Vatikan, und teilte die Neue Welt unter sich auf. Kolumbus' Familie prozessierte dagegen Jahrelang vergeblich und wurde mit Niggelichkeiten abgespeist. Am Ende blieb nur sein Name für immer in der Geschichte bestehen. Nur hatten er und seine Nachkommen nichts davon. Den Seeweg nach Indien hatte er nun mal nicht entdeckt. . .

  * Americo oder Amerigo Vespucci, ein Florentiner Seefahrer und Kartograph ( 1451 - 1512 ), lebte in Spanien in Sevilla und unternahm in spanischen und portugiesischen Diensten Forschungsreisen; er besegelte die gesamte Nord- und Ostküste Südamerikas, entdeckte den Amazonas, erkannte Südamerika als eigenständigen Kontinent und kartographierte sie, so daß der Kontinent schließlich seinen Namen führte. WIE er genau in die Geschichte hineingeraten ist, ist bis heute nicht ganz klar. Er scheint sich nach neuesten Funden in Italien seine erste Pergamentkarte vom Atlantik mit der neu gezeichneten Linie der vorgeblichen Ostküste Indiens und Asiens von irgendwoher, vielleicht auf dem schwarzen Markt gekauft zu haben. Vielleicht aber auch kannte er seinen Landsmann, den Genueser Kolumbus, der sich sein Wissen ja auch "angeeignet" hatte, und dieser hatte sie ihm zukommen lassen. Wie auch immer. Er war anscheinend einer der ersten, der durch Vergleich mit nur Wenigen zugänglichen, hochwertigem Kartenmaterial erkannte, daß es sich hier mitnichten um die Ostküste Indiens und Asien handelte, sondern um die ersten Umrisse eines neuen Kontinentes. Und diese Erkenntnis ebenso schnell und mit seinem Namenszug versehen - vielleicht auch illegal und für gutes Geld - unter die Leute brachte. Das würde die unziemliche Eile erklären, mit der die Sache politisch unter Dach und Fach gebracht wurde, bevor Andere sich das Wissen aneignen konnten, und wie dennoch das neue Land, dessen südlicher Teil offiziell zuerst "Vera Cruz" genannt wurde, unter Seeleuten ( vielleicht ) als "Americos Kontinent" ( über die Seekarten als "Americo Vespuccis Karten", in denen er eingezeichnet war, eine potentielle Goldgrube für jeden, der sie sich kaufte - ein früher Aktienhandel ) bekannt wurde.





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